VEREINSGESCHICHTE

Während des Baus wurden insgesamt 180 m3 Beton verarbeitet, der selbst hergestellt wurde. Die Kellerdecke wurde per Schubkarren betoniert. Moralische Unterstützung erhielten die Schützen auch durch ihre älteren Mitglieder, wie z.B. durch den "Herkert Sepp", der zum Wohlgefallen der hart arbeitenden Schützen des öfteren samstags mit einem Kasten Bier auf der Baustelle auftauchte. In nur 261 Arbeitstagen wurde in 7183 Mannstunden das Schützenhaus erstellt. Es war eine grandiose Meisterleistung, ja sogar rekordverdächtig, was da in Freizeit und Urlaub geleistet wurde. Die Arbeiten gingen deshalb so zügig voran, weil einige wie Besessene an diesem Projekt gearbeitet hatten und dabei oftmals ihre Familien in den Hintergrund treten mußten. Bereits am 16. Juni 1979 konnte das neue Schützenheim der Öffentlichkeit vorgestellt und von Pfarrer Oswald eingeweiht werden. Prominente aus Sport und Politik, unsere Freunde aus Bad Feilnbach und viele andere waren vertreten.

In der außerordentlichen Generalversammlung wurde der Startschuß für einen Schützenhausneubau gegeben. In den darauffolgenden Monaten wurde Planung und Finanzierung in die Wege geleitet. Großzügige Geld- und Sachspenden, die Überlassung von Baufahrzeugen und Maschinen, Lotto- und Totomittel sowie die Unterstützung seitens der Gemeinde Ottersweier sicherten das ehrgeizige Projekt finanziell ab. Doch fehlte für den Baubeginn noch der "Rote Punkt". Die Zeit bis zum Winter war knapp und schlechtes Wetter hätte eine drastische Verzögerung des Projekts bedeutet.
Beim Aufenthalt bei unseren Freunden in Bad Feilnbach Anfang September gab es dann freudige Augen. Noch auf der Hinfahrt meinte der mitfahrende Paul Volz auf die Frage: "Wie lange dauert es denn noch mit dem "Roten Punkt"?" nur lapidar "Das kann sich noch eine ganze Weile hinziehen". Dann am Abend beim tradionellen Treff im Saal der Wildbachstuben zog er das begehrte Papier aus der Tasche und überreichte es dem sichtlich überraschten Vorsitzenden Karl Maier. Alle Formalitäten waren nun erledigt. Der Bau des neuen Schützenhauses konnte nun in Angriff genommen werden.
Bereits am Freitag, dem 23. September, waren die ersten Arbeiter mit dem Aushub der Baugrube zugange. Was dann folgte, war eine grandiose Arbeitsleistung der Schützen. Der Fortgang der Arbeiten war so zügig, daß schon am 11. März 1978 ein bescheidenes Richtfest gefeiert werden konnte. Den Richtspruch hielt Ludwig Pfeifer.

Im Gasthaus "Engel" waren die Hubertusschützen über 50 Jahre zu Hause. Nicht nur zu Trainingszwecken traf man sich im "Engel" bei Gastwirt Wilhelm Ketterer, vielmehr fanden dort auch Veranstaltungen wie die Jahreshauptversammlung, die Königsfeier oder die Weihnachtsfeier statt. Luftgewehr schoß man im Obergeschoß des Engels, die Kleinkaliberdisziplinen wurden im Schützenhaus am Läufelsberg ausgetragen. Bis zum Frühjahr 1977 lief also alles in geordneten Bahnen. Danach kam es knüppeldick. Zwei Schreiben des Regierungspräsidiums Karlsruhe ließen die Hubertusschützen nun plötzlich ohne Trainingsmöglichkeiten dastehen. Im März wurde zunächst der Kleinkaliberstand geschlossen, im April der Schießstand im "Engel" "dichtgemacht". Eine Überprüfung des Regierungspräsidiums hatte ergeben, daß die "Männer der ersten Stunde" es versäumt hatten, den Schießstand im "Engel" genehmigen zu lassen. Weiterhin führten die Beamten ins Feld, daß der Saal mit seinen 11m Länge um zwei Meter zu kurz ist und somit das Schießen zur Gefahr für die Benutzer wird.
Darüber hinaus könne durch einen Querschläger durch die Fenster, obwohl mit Holzläden gesichert, die Nachbarschaft gefährdet werden. Das vom Regierungspräsidium geforderte Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstoßes gegen §55 Abs. 1 Nr. 24 des Waffengesetzes wurde vom Ordnungsamt Bühl jedoch nicht eingeleitet.
Es wurden Auflagen erteilt, die im Juni und Juli erfüllt wurden. Der Schießbetrieb konnte nun wenigstens in den Luftdruckdisziplinen wieder aufgenommen werden.
Dann der nächste Rückschlag. In der Nacht zum 9. Juli 1977 vernichtete ein Großbrand das Gasthaus "Engel". Die Hubertusschützen standen wieder vor dem Nichts. Die Vorstandschaft unter der Führung des langjährigen 1. Vorsitzenden Karl Maier reagierte nun sehr schnell. Der Schützenverein Oberachern unter Führung von Oswald Meier ermöglichte kurzerhand die Aufrechterhaltung des Trainingsbetriebs sowie die Ausrichtung der Wettkämpfe für die Luftdruckwaffen im Schützenhaus in Oberachern.

Den Bemühungen von Georg Trauer war es zu verdanken, daß 1965 mit einem bayerischen Schützenverein Verbindung aufgenommen werden konnte. Im September weilten 38 Schützen mit ihren Frauen aus Bad Feilnbach für zwei Tage in Ottersweier und begründeten damit die freundschaftlichen Bande. Im September 1966 fand der Gegenbesuch der Hubertusschützen statt. Die Verschwisterung beider Schützenvereine, deren Initiatoren Rudi Braunmüller, Georg Faller (München), Hans Mayer (Feilnbach) und Georg Trauer waren, wurde im September 1967 im Johannesheim in Ottersweier gefeiert. Insgesamt waren 63 Feilnbacher Schützen mit ihren Frauen angereist. Das Rahmenprogramm bildete ein “Bayerischer Abend” unter Mitwirkung der Feuerwehrkapelle, der Trachtengruppe der Wendelsteinschützen und der Loholzer Buam
Den Bemühungen von Georg Trauer war es zu verdanken, daß 1965 mit einem bayerischen Schützenverein Verbindung aufgenommen werden konnte. Im September weilten 38 Schützen mit ihren Frauen aus Bad Feilnbach für zwei Tage in Ottersweier und begründeten damit die freundschaftlichen Bande. Im September 1966 fand der Gegenbesuch der Hubertusschützen statt. Die Verschwisterung beider Schützenvereine, deren Initiatoren Rudi Braunmüller, Georg Faller (München), Hans Mayer (Feilnbach) und Georg Trauer waren, wurde im September 1967 im Johannesheim in Ottersweier gefeiert. Insgesamt waren 63 Feilnbacher Schützen mit ihren Frauen angereist.

Seit der Wiedergründung des Vereines wurde stetig auf die Anschaffung einer Vereinsfahne hingearbeitet, sei es durch Aufführung eines Theaterstückes, Preisschießen oder dergleichen. Im Juni 1957 war es dann endlich soweit.
Im Rahmen eines dreitägigen Schützenfestes fand die Fahnenweihe statt. Am Samstagnachmittag verkündeten Böllerschüsse den Beginn des Preisschießens. Festpräsident Bürgermeister Scheer gab den Ehrenschuss ab.
Am Abend zog ein Fackelzug mit sämtlichen örtlichen Vereine zum Festplatz (Sonnenplatz). Am Sonntagmorgen wurde während eines feierlichen Hochamtes in Anwesenheit der örtlichen Vereine von Pfarrer Oswald die Fahnenweihe zelebriert.
Die Fahne selbst wurde laut Protokoll wie folgt beschrieben: “Die Fahne wurde in der Werkstätte der Heidelberger Fahnenfabrik hergestellt und ist wirklich ein Prunkstück.
Auf grünem Samt prangt das Ortswappen, die andere Seite zeigt auf feinster weißer Fahnenseide den Hubertushirsch mit dem Spruch: Im Auge Klarheit, im Herzen Wahrheit. Die Ecken sind mit herrlichem Eichenlaubwerk verziert.”
Die Gratulanten überreichten Fahnenschleifen und Ehrennägel. Die Patenschaft hatte der Schützenverein “Waldheil” aus Baden-Baden übernommen.

Nach doch sehr wechselhaften Anfangsjahren begann ab 1930 ein bemerkenswerter Aufstieg. Mit der Meisterschaft in der B-Klasse erfolgte der Aufstieg in die A-Klasse. Absoluter Höhepunkt war 1932, als die Mannschaft mit Wilhelm Ketterer, Theodor Bauer, Otto Moser, Franz Ketterer und Albert Hug zuerst die Meisterschaft in der A-Klasse erlangte und dann noch das Bundesschießen des mittelbadischen Sportbundes für sich entscheiden konnte.
Erfolge
- Bundessieger des Jahres 1932. Auf dem Bild sind Theodor Bauer, Wilhelm Ketterer (Engelwirt), Otto Moser, Franz Ketterer und Albert Hug und zwei Mitglieder zu sehen.
- Mit 456 Ringen wurde das bisher beste Ergebnis in diesem Wettkampf erzielt. Als äußeres Zeichen ziert heute noch das Diplom, welches Reichspräsident von Hindenburg unterschrieb, das Schützenhaus.
- 1933 erfolgte der Beitritt zum Südwestdeutschen Sportverband Karlsruhe

Im Jahre 1922 wurde in Ottersweier ein Sportverein gegründet, der in vier Unterabteilungen aufgegliedert war. Eine davon war die Schützenabteilung. Doch Differenzen innerhalb der vier Abteilungen führte bald zu einer Loslösung vom Sportverein. So traf man sich am 10. Oktober 1924 im Gasthaus Engel zur ersten Generalversammlung. Als Schießordnung wurde im wesentlichen die Vorgabe des Schützenvereins Kappelrodeck übernommen. Der monatliche Mitgliedsbeitrag wurde auf 50 Pfennige festgelegt, das "Eintrittsgeld" (Aufnahmegebühr) betrug 3 Mark, für damalige Verhältnisse ein sehr großer Obolus.
Vorstandschaft im GründerjahrI. Schützenmeister | Willy Henkel |
II. Schützenmeister | Simon Rheinschmitt |
Schriftführer und Kassier | Eugen Fischer |
Schießwart | Karl Butsch |
Beirat | Heinrich Brucker |
Dr. Arweiler |
Januar | Wladimir Iljitsch Lenin erleidet einen Schlaganfall und stirbt im Alter von 54 Jahren in Gorki bei Moskau. |
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Februar | 1. Olympische Winterspiele in Chamonix. |
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April | Adolf Hitler wird im Hochverratsprozeß wegen seines Putschversuchs im November 1923 zu fünf Jahren Festungshaft und zu einer Geldstrafe von 200 Goldmark verurteilt. Die Arbeitlosenzahl ist von 1,5 Mio. (Jahresanfang) auf unter 700.000 gesunken. |
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Juni | In Detroit, USA, wird das zehnmillionste Auto von Ford zum Preis von 298 Dollar verkauft.Der 1.FC Nürnberg wird Deutscher Fußballmeister. |
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Juli | Die 8. Olympiade der Neuziet findet in Paris statt. Johnny Weissmuller siegt in den Disziplinen 400 m und 100 m Freistil. Der finnische Wunderläufer Paavo Nurmi erringt fünfmal Gold. |
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August | Die Reichsbank wird wieder Zentralnotenbank und gibt die "Reichsmark" aus. Die Papiermarkwährung wird endgültig aufgehoben.Frankreich lenkt ein und räumt die 1923 besetzten Bezirke Offenburg und Appenweier. |
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Oktober | Das Luftschiff LZ 126 landet ohne Zwischenfall in New York. Für die 8150 lange Wegstrecke benötigte das Luftschiff 71 Stunden und 17 Minuten. |
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Dezember | Der Hanomag "Kommißbrot" mit 10 PS und einem Einzylinder-Viertaktmotor mit 499 ccm kommt auf den Markt. Der Preis beträgt 2300 Reichsmark und beinhaltet die üblichen 10% Luxussteuer.Nach nur sechsmonatiger Haft wird Adolf Hitler aus der Haft in Landsberg am Lech entlassen. |
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Allgemeines | Im Deutschen Reich sind 200.000 PKW und LKW sowie 100.000 Motorräder zugelassen.Bürgermeister von Ottersweier ist Bernhard Lorenz (Amtszeit von 1920-1933).Die Verkehrsdichte zwischen Ottersweier und Bühl beträgt 435 PKW und etwa 100 Gespanne pro Tag.Die Deutschen verfügen nach der 1923 eingeführten Rentenmark (Rechnungsgrundlage Goldmark, Umtauschkurs: eins zu einer Billion) nur über eine geringe Kaufkraft.Die Arbeitszeit für Beamte wird auf 54 Stunden pro Woche festgesetzt. Die Arbeiter in der Eisen- und Stahlindustrie haben eine Wochenarbeitszeit von 59 Stunden, Schwerarbeiter arbeiten 54 Stunden. |