VEREINSGESCHICHTE
Jubiläumsfeier | 2024:
Mitglieder Foto vor dem Rathaus Ottersweier
Mit der Installation einer eigenen Photovoltaikanlage, die seit April in Betrieb ist, hat der Verein einen bedeutenden Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit gemacht. Die Anlage, die größtenteils durch die Eigenleistung der Vereinsmitglieder realisiert wurde, ermöglicht es nun, das Schützenhaus tagsüber mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen. Zusätzlich sorgt ein Stromspeicher dafür, dass auch nachts der Verbrauch durch die tagsüber gewonnene Energie gedeckt werden kann. Diese nachhaltige Investition verspricht, die jährlichen Betriebskosten des Vereins erheblich zu reduzieren.
2023 waren die Schützenfreunde aus Bad Feilnbach in Ottersweier zu Gast. Mit einem zünftigen Vereinsabend konnten die Hubertussschützen ihre Gäste im Schützenhaus willkommen heißen. Das Programm an den kommenden zwei Tagen war vielfältig und unterhaltsam. Neben einem spannenden Kleinkaliberwettkampf mit anschließendem Grillfest gab es auch eine besondere Attraktion: die erste "Irish Night" im Ortszentrum von Ottersweier, die für viel Stimmung und Spaß sorgte.
Unter allen Schützen aus insgesamt 36 Vereinen konnte sich Bernd Fuchs beim Kreiskönigsschießen durchsetzen. Mit einem hervorragenden 7,3 Teiler holte er den Titel des Kreisschützenkönigs im neuen Schützenkreis Mittelbaden zum ersten Mal nach Ottersweier. Im Mai folgte dann im Schützenhaus Tennenbronn das Landeskönigsschießen. Unter einem starken Teilnehmerfeld platzierte sich Bernd Fuchs auf einem guten 9. Platz in der Tabelle.
Das Team mit den Schützen: Dominik Metzinger, Fabian Wittenberg, Matthias Löffler, Stephan Faller und Daniel Hechinger beendeten die Saison 2019/20 auf dem 2. Tabellenplatz und zogen mit dieser sensationellen Leistung das Ticket zum Relegationsschießen zur Südbaden Liga. Die Südbaden Liga ist für die Luftgewehrschützen die dritthöchste Liga, nach der 1. und 2. Bundesliga. Beim Relegationsschießen wurden dann noch einmal alle Register gezogen. Mit einem Vorsprung von 31 Ringen auf den Viertplatzierten erreichten die Hubertusschützen einen hervorragenden dritten Platz in der Tabelle und der Aufstieg war somit perfekt.
Anlässlich der 50-jährigen Patenschaft machten wir uns auf den Weg nach Bad Feilnbach. Nachdem die Verbindung einige Jahre geruht hatte, war dies ein gegebener Anlass, diese wieder zu beleben. Einen herzlichen Empfang bereiteten uns die Wendelstein-Schützen am Abend. Beim Festakt im Vereinsheim wurde an die 50-jährige Freundschaft der beiden Schützenvereine erinnert und es wurden Gastgeschenke ausgetauscht. Anschließend machte man sich mit den neuen Schützenfreunden bekannt und genoss das reichhaltige Buffet.
Am Samstagmorgen fand ein freundschaftlicher Wettkampf statt. Bad Feilnbach konnte dank Heimvorteil einen knappen Sieg erzielen. Das „Alternativprogramm“ führte einen Teil der Gruppe bei Sonnenschein und blauem Himmel an den Tegernsee, wo man sich nach einem ausgedehnten Spaziergang bei kalten Getränken erfrischen konnte. Anschließend verbrachten wir den restlichen Tag zusammen auf dem Apfelmarkt. Am Sonntagfrüh traf man sich mit dem Patenverein zum Einzug in den Gottesdienst. Am Ende der Messe wurden die neuen Fahnenbänder gesegnet und zur Erinnerung an das Jubiläum an den Fahnen befestigt.
Am Sonntag, den 4. Oktober, luden die Hubertusschützen zur großen Vorstellung der neuen Luftdruck-Schießsport-Anlage ein. Walter Friedmann, der 1. Vorsitzende und Oberschützenmeister des Schützenverein 'Hubertus' Ottersweier 1924 e.V., durfte neben Herrn Bürgermeister Jürgen Pfetzer zahlreiche Unterstützer und Interessierte im Schützenhaus begrüßen.
Die Hubertusschützen investierten knapp 20.000 Euro in die neue Technik und weitere 5.000 Euro in Material, das im Zusammenhang mit den notwendigen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen in der Schießsporthalle stand. Nach der Eröffnungsrede konnten sich die Gäste beim Eröffnungswettkampf von der Funktionsweise und den Möglichkeiten der neuen Technik ein Bild machen. Hauptschießleiter Stephan Faller und der erste Kassierer Matthias Löffler erläuterten diese auch während des Schaukampfes.
Einweihung| Show-Wettkampf
Show-Wettkampf | Einweihung Luftdruck-Schießanlage
Beim ersten Bürgerkönigschießen konnten wir bei sommerlichen Temperaturen rund 40 Teilnehmer begrüßen, die im Wettkampf um den Titel des Bürgerkönigs ihre Ansprüche auf den Thron geltend machen wollten. In der Mannschaftswertung rangen 12 Mannschaften um die Platzierungen. Die Siegermannschaft erhielt zudem als allererste Mannschaft den neu eingeführten Wanderpokal.
Zum wiederholten Mal konnte sich unser Ausnahme-Schütze Patrick Pfeifer, in der Disziplin Luftgewehr, für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren. In einem sehr starken Feld in der Schützenklasse (Position 10 und 30 trennten gerade mal 3 Ringe) konnte sich Patrick mit einem herausragenden Ergebnis von 589 Ringen (von 600 möglichen) den 30. Platz unter 163 Startern sichern.
Der Schützenverein richtete einen festlichen Tag mit rund 120 Gästen im Schützenhaus aus, die sich an einer Vielzahl bayrischer Delikatessen erfreuten. Die frisch zubereiteten Spezialitäten wie gegrillte Schweinshaxen, original Münchner Weißwürste mit Brezen, sowie der Hubertusteller mit Radi und Obatzda, wurden ergänzt durch das beliebte original bayrische Bier vom Fass, welches besonders gut ankam. Die Blasmusik-Kapelle "Schießpulver", geleitet von Sabine Friedmann, verdiente besondere Anerkennung für ihr hervorragendes bayrisches Unterhaltungsprogramm, das sie in kürzester Zeit auf die Beine stellten und das beim Frühschoppen für eine ausgelassene Stimmung sorgte.
Bei der Kreiskönigsfeier, die am 27. Oktober im Gemeindezentrum stattfand, wurden Gerlinde Friedmann und Marko Decker zu den neuen Würdenträgern des Schützenkreises Bühl gekrönt. Die feierliche Zeremonie zeichnete sich durch ein vielfältiges Rahmenprogramm aus. Die musikalische Begleitung der Original Burg-Windeck Musikanten und die dynamische Darbietung der Rope-Skipping Gruppe der Turnerschaft Ottersweier wurden vom Publikum mit großem Applaus bedacht. Eine besondere Note erhielt das Fest durch den Rap-Auftritt des 2. Vorstands Alex Ekobo-Scheuerer und seines Bruders Gilles, die für einen unvergesslichen musikalischen Moment sorgten.
Die umfassende Dachsanierung, die notwendig war, um die Brandschäden aus dem Jahr 2004 zu beheben, wurde gleich zu Beginn der Baumaßnahmen vollendet. Die Mitglieder des Vereins haben anschließend maßgeblich zum Fortschritt beigetragen, indem sie eigenständig über 100 Meter Regenwasserleitungen verlegten. Diese beeindruckende Leistung, realisiert in unzähligen Arbeitsstunden, zeigt das hohe Engagement und die fachliche Kompetenz der Beteiligten. Durch ihre Bemühungen konnte auf zusätzliche externe Hilfe verzichtet werden.
Die umfassende Dachsanierung, die notwendig war, um die Brandschäden aus dem Jahr 2004 zu beheben, wurde gleich zu Beginn der Baumaßnahmen vollendet. Die Mitglieder des Vereins haben anschließend maßgeblich zum Fortschritt beigetragen, indem sie eigenständig über 100 Meter Regenwasserleitungen verlegten. Diese beeindruckende Leistung, realisiert in unzähligen Arbeitsstunden, zeigt das hohe Engagement und die fachliche Kompetenz der Beteiligten. Durch ihre Bemühungen konnte auf zusätzliche externe Hilfe verzichtet werden.
Schützenhaus | Bauarbeiten Kleinkaliber-Schießanlage
Schützenhaus | Bauarbeiten Kleinkaliber-Schießanlage
Der Ausflug führte durch das Achertal, vorbei an Freudenstadt und Lossburg, bis hin zum malerischen Alpirsbach. Der Tag begann mit einem Besuch in einer Glasbläserei, wo die Teilnehmer die Kunstfertigkeit der Glasbläser bewunderten, die von zarten Heuschrecken bis hin zu detaillierten Glasaugen und festlichem Christbaumschmuck reichte. Nach dem Mittagessen führte eine sachkundige Tour durch das kühle Gemäuer des Klosters Alpirsbach, wo die Besucher in die Geschichte und das klösterliche Leben eintauchen konnten. Der Höhepunkt des Tages war die Besichtigung der Brauerei, die mit einer Bierverkostung abgeschlossen wurde. Die Exkursion endete in geselliger Runde im "WM-Studio Schützenhaus".
Patrick Pfeifer trat zum zweiten Mal in Folge bei den Deutschen Meisterschaften in München an. Nach dem sensationellen Erfolg vom letzten Jahr wurde er auch in diesem Jahr wieder von einer 17-köpfigen Anhängerschar begleitet. Er brachte es auf ein sehr gutes Ergebnis von 583 Ringen, was ihm den 20. Platz unter den 91 besten Junioren-Schützen Deutschlands einbrachte. Auch wenn die Anhängerschar Patrick diesmal nicht im Finale unterstützen durfte, so freuten sich doch alle über diesen großartigen Erfolg.
Nach dem ersten Spatenstich für den Neubau des Kleinkaliberstandes am 18. August 2005 wurde sofort mit den Arbeiten begonnen. Zum Umfang der Arbeiten gehörte auch die Errichtung von Anbauten zu beiden Seiten des bestehenden Luftgewehrstandes, in denen künftig Umkleide- und Duschräume, eine Küche, ein Auswerteraum sowie ein Lagerraum untergebracht werden.
Patrick Pfeifer nahm im Jahr 2005 erstmals an der Deutschen Meisterschaft in München teil. In der Juniorenklasse A 60 Schuss Luftgewehr zeigte er eine herausragende Leistung. Bei einem großen Teilnehmerfeld von mehr als hundert Schützen erzielte er mit 590 von 600 möglichen Ringen eine persönliche Bestleistung und belegte im Vorkampf den dritten Platz von über 100 Schützen. Damit qualifizierte er sich für das Finale der besten acht Schützen, bei dem er unter dem Jubel von 18 mitgereisten Vereinsmitgliedern einen hervorragenden fünften Platz belegte.
2004 brach ein Feuer bei dem Mülltonnenhäuschen am Schützenhaus aus. Die Brandursache blieb ungeklärt. Bei diesem Brand wurde das Schützenhaus so schwer beschädigt, dass das komplette Dach erneuert werden musste. Die Planungen für die neue KK-Schießsportanlage waren bereits vor dem Brand in vollem Gange und mussten nun beschleunigt werden
Hüttenwochenende | Ottersweierer Ski-Hütte
Die Hubertusschützen erlebten 2004 ein Wochenende auf der Badner Hütte, das trotz anfänglichem Regen und fehlendem Schnee mit einer erfolgreichen Ankunft und einem warmen Willkommenstrunk gekrönt wurde. Die Abende waren erfüllt von Spielen, die Kreativität und Einfallsreichtum forderten. Eine "kurze" Schneewanderung am Samstag brachte einige an ihre Grenzen, doch die Aussicht auf Kaffee und Kuchen sowie eine wohlverdiente Ruhepause stellte alle Gemüter zufrieden. Der Zusammenhalt und die Freude an gemeinsamen Aktivitäten zeichneten dieses besondere Wochenende aus.
75 Jahr Schützenverein Ottersweier | 1999(von links): Gruppenfoto vor dem Rathaus Ottersweier
Das herausragende Ereignis des Jahres 1999 war unser 75-jähriges Bestehen. Das Jubiläum wurde im Rahmen eines Festbanketts am 2. Oktober im Gemeindezentrum gefeiert. Neben befreundeten Schützenvereinen, den Vereinen des Schützenkreises Bühl, den örtlichen Vereinen, dem Bürgermeister, Gemeinderäten und weiteren Gästen konnten wir als Vertreterin des SBSV die 3. LSM Waltraut Röthele aus Furtwangen begrüßen.
Das Programm des Abends umfasste Grußworte, Ehrungen verdienter und langjähriger Mitglieder und wurde durch Darbietungen der Volkstanzgruppe Ottersweier aufgelockert. Ein weiterer Programmpunkt war die Siegerehrung des anlässlich unseres Jubiläums durchgeführten Vereins- und Betriebsschießens. Anlässlich unseres Jubiläums haben wir eine Festschrift erstellt, die ausführlich über unsere Geschichte und das Vereinsleben informiert.
LANDESSCHÜTZENKÖNIG | 1992 (von links): Kreisschützenmeister Hans Belzer, Bezirksschützenmeister Peter Bleich, Alen Tolj und Oberschützenmeister Hermann Metzinger
Alen Tolj ist bis heute der einzige Landesschützenkönig der Hubertusschützen. Im Alter von nur 16 Jahren errang er diesen Titel. Bei den Landesmeisterschaften erhält jeder teilnehmende Schütze ein einzelnes Blattl für diesen Königsschuss. Neben vielen repräsentativen Terminen wie Landesschützentag, Kreiskönigsbälle usw. ist natürlich die Teilnahme am Bundeskönigsschießen als Vertreter des SBSV die schönste Pflichtübung, welches 1993 in Hannover stattfand.
Der Schützenverein beteiligte sich am ersten Dorfbachfest in Ottersweier. Zweck des Festes war es, die vielen einzelnen Feste der Vereine im Dorf in einem gemeinsamen Fest zu bündeln. Der Aufbau des Vereinsstandes war sehr aufwendig und kostete viel Zeit. Auch für die Festdurchführung wurden viele Helfer benötigt. Das Dorfbachfest war weit über Ottersweier hinaus bekannt und sicherte den Vereinen über Jahre hinweg sehr gute Einnahmen. Diese halfen unsere Anschaffungen und Baumaßnahmen zu finanzieren. Das Drachenfutter (Reispfanne mit viel Gemüse) war sehr beliebt und durfte in keinem Jahr fehlen.
Olympia-Siegerin | 1988: Sylvia Sperber
Die Siegerin in der Disziplin Luftgewehr Damen sowie Silbermedaillengewinnerin mit dem Kleinkaliber-Standardgewehr der Olympischen Spiele von 1988 in Seoul (Südkorea), Sylvia Sperber, war am 29. April 1989 zu Gast bei den Hubertusschützen. Sie wurde an der Raststätte Baden-Baden mit Pullman-Mercedes und Vereinsstandarte abgeholt. Danach ging es zunächst ins Rathaus. Nach einem herzlichen Empfang und dem Eintrag in das Gästebuch der Gemeinde Ottersweier startete am frühen Nachmittag nach dem gemeinsamen Mittagessen das Unterhaltungs- und Wettkampfprogramm im Schützenhaus.
Zuerst durften unsere Aktiven im Trainingsschießen von Sylvia Sperber Ratschläge und Tipps erfahren. Danach folgte ein Schauwettkampf der Olympiasiegerin gegen die Besten des Schützenkreises Bühl. Per Videokamera konnten die vielen Besucher jeden einzelnen Schuss der Olympiasiegerin mitverfolgen. Bei der abschließenden Siegerehrung und dem gemeinsamen Foto aller Wettkampfteilnehmer gab es noch viele Fachgespräche und jede Menge Autogramme.
Die Segeltour im Sommer 1988 bleibt ein unvergessliches Abenteuer für die Jugendlichen und Junggebliebenen der Hubertusschützen. Die Reise begann mit einer Zugfahrt nach Amsterdam, gefolgt von einer zweitägigen Erkundungstour durch die Stadt, die Grachtenfahrten und Museumsbesuche beinhaltete. Die anschließende Segelreise ab Kampen führte die Gruppe durch das Ijsselmeer und die Nordsee, wo sie die volle Bandbreite des Wetters erlebten. Die Herausforderungen des Segelns, wie Wendemanöver gegen den Wind und Schleusenfahrten, sowie die täglichen Aufgaben an Bord, wie Boot schrubben und Küchendienste, prägten den Alltag. Doch es gab auch Momente der Entspannung und des Genusses, wie Schwimmen, in der Takelage entspannen und das Sonnenbaden an Deck. Der Abschied von Kapitän und Schiff fiel schwer, doch die Erinnerungen an das Segeln mit dem Zweimaster "Nerlandia" und der Wunsch, diese Erfahrung zu wiederholen, leben in den Herzen der Teilnehmer weiter.
Ein bisher einmaliges Ereignis in der Vereinsgeschichte fand 1988 statt. Es gab zwei Schützenkönige. Das exakt gleiche Ergebnis führte dazu, dass Lothar Friedmann und Gerd Bilger sich die Königskette teilten.
In nur 261 Arbeitstagen wurde mit 7183 Mannstunden das Schützenhaus erstellt. Die Arbeiten gingen insbesondere deshalb so zügig voran, weil einige wie Besessene an diesem Projekt gearbeitet hatten und dabei oftmals ihre Familien in den Hintergrund treten mussten. Bereits am 16. Juni konnte das neue Schützenhaus der Öffentlichkeit vorgestellt werden und von Pfarrer Oswald im Beisein von Prominenten aus Sport, Politik und unseren Freunden aus Bad Feilnbach eingeweiht werden.
Während des Baus wurden insgesamt 180 m3 Beton verarbeitet, der selbst hergestellt wurde. Die Kellerdecke wurde per Schubkarren betoniert. Moralische Unterstützung erhielten die Schützen auch durch ihre älteren Mitglieder, wie z.B. durch den "Herkert Sepp", der zum Wohlgefallen der hart arbeitenden Schützen des öfteren samstags mit einem Kasten Bier auf der Baustelle auftauchte.
In nur 261 Arbeitstagen wurde in 7183 Mannstunden das Schützenhaus erstellt. Es war eine grandiose Meisterleistung, ja sogar rekordverdächtig, was da in Freizeit und Urlaub geleistet wurde. Die Arbeiten gingen deshalb so zügig voran, weil einige wie Besessene an diesem Projekt gearbeitet hatten und dabei oftmals ihre Familien in den Hintergrund treten mußten. Bereits am 16. Juni 1979 konnte das neue Schützenheim der Öffentlichkeit vorgestellt und von Pfarrer Oswald eingeweiht werden. Prominente aus Sport und Politik, unsere Freunde aus Bad Feilnbach und viele andere waren vertreten.
Schützenhaus Bau | Dieselstraße
Schützenhaus Bau | Dieselstraße
In der außerordentlichen Generalversammlung wurde der Startschuß für einen Schützenhausneubau gegeben. In den darauffolgenden Monaten wurde Planung und Finanzierung in die Wege geleitet. Großzügige Geld- und Sachspenden, die Überlassung von Baufahrzeugen und Maschinen, Lotto- und Totomittel sowie die Unterstützung seitens der Gemeinde Ottersweier sicherten das ehrgeizige Projekt finanziell ab. Doch fehlte für den Baubeginn noch der "Rote Punkt". Die Zeit bis zum Winter war knapp und schlechtes Wetter hätte eine drastische Verzögerung des Projekts bedeutet.
Beim Aufenthalt bei unseren Freunden in Bad Feilnbach Anfang September gab es dann freudige Augen. Noch auf der Hinfahrt meinte der mitfahrende Paul Volz auf die Frage: "Wie lange dauert es denn noch mit dem "Roten Punkt"?" nur lapidar "Das kann sich noch eine ganze Weile hinziehen". Dann am Abend beim tradionellen Treff im Saal der Wildbachstuben zog er das begehrte Papier aus der Tasche und überreichte es dem sichtlich überraschten Vorsitzenden Karl Maier. Alle Formalitäten waren nun erledigt. Der Bau des neuen Schützenhauses konnte nun in Angriff genommen werden.
Bereits am Freitag, dem 23. September, waren die ersten Arbeiter mit dem Aushub der Baugrube zugange.
Was dann folgte, war eine grandiose Arbeitsleistung der Schützen.
Der Fortgang der Arbeiten war so zügig, daß schon am 11. März 1978 ein bescheidenes Richtfest gefeiert werden konnte. Den Richtspruch hielt Ludwig Pfeifer.
Gasthaus "Engel | Ottersweier
Gasthaus "Engel" | Wirt des Gasthauses
Im Gasthaus "Engel" waren die Hubertusschützen über 50 Jahre zu Hause. Nicht nur zu Trainingszwecken traf man sich im "Engel" bei Gastwirt Wilhelm Ketterer, vielmehr fanden dort auch Veranstaltungen wie die Jahreshauptversammlung, die Königsfeier oder die Weihnachtsfeier statt. Luftgewehr schoß man im Obergeschoß des Engels, die Kleinkaliberdisziplinen wurden im Schützenhaus am Läufelsberg ausgetragen. Bis zum Frühjahr 1977 lief also alles in geordneten Bahnen.
Danach kam es knüppeldick. Zwei Schreiben des Regierungspräsidiums Karlsruhe ließen die Hubertusschützen nun plötzlich ohne Trainingsmöglichkeiten dastehen. Im März wurde zunächst der Kleinkaliberstand geschlossen, im April der Schießstand im "Engel" "dichtgemacht". Eine Überprüfung des Regierungspräsidiums hatte ergeben, daß die "Männer der ersten Stunde" es versäumt hatten, den Schießstand im "Engel" genehmigen zu lassen. Weiterhin führten die Beamten ins Feld, daß der Saal mit seinen 11m Länge um zwei Meter zu kurz ist und somit das Schießen zur Gefahr für die Benutzer wird.
Darüber hinaus könne durch einen Querschläger durch die Fenster, obwohl mit Holzläden gesichert, die Nachbarschaft gefährdet werden. Das vom Regierungspräsidium geforderte Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstoßes gegen §55 Abs. 1 Nr. 24 des Waffengesetzes wurde vom Ordnungsamt Bühl jedoch nicht eingeleitet.
Es wurden Auflagen erteilt, die im Juni und Juli erfüllt wurden. Der Schießbetrieb konnte nun wenigstens in den Luftdruckdisziplinen wieder aufgenommen werden.
Dann der nächste Rückschlag. In der Nacht zum 9. Juli 1977 vernichtete ein Großbrand das Gasthaus "Engel". Die Hubertusschützen standen wieder vor dem Nichts. Die Vorstandschaft unter der Führung des langjährigen 1. Vorsitzenden Karl Maier reagierte nun sehr schnell. Der Schützenverein Oberachern unter Führung von Oswald Meier ermöglichte kurzerhand die Aufrechterhaltung des Trainingsbetriebs sowie die Ausrichtung der Wettkämpfe für die Luftdruckwaffen im Schützenhaus in Oberachern.
Der Schützenverein feierte 1974 sein 50-jähriges Jubiläum. Hierfür wurde ein Festbankett am 7. September 1974 veranstaltet. Am 13. und 14. September wurden zwei "Große Bayerische Heimatabende" mit jeweils gleichem Programm unter der Mitwirkung von Gruppen aus Bad Feilnbach veranstaltet.
Den Bemühungen von Georg Trauer war es zu verdanken, daß 1965 mit einem bayerischen Schützenverein Verbindung aufgenommen werden konnte. Im September weilten 38 Schützen mit ihren Frauen aus Bad Feilnbach für zwei Tage in Ottersweier und begründeten damit die freundschaftlichen Bande. Im September 1966 fand der Gegenbesuch der Hubertusschützen statt. Die Verschwisterung beider Schützenvereine, deren Initiatoren Rudi Braunmüller, Georg Faller (München), Hans Mayer (Feilnbach) und Georg Trauer waren, wurde im September 1967 im Johannesheim in Ottersweier gefeiert. Insgesamt waren 63 Feilnbacher Schützen mit ihren Frauen angereist. Das Rahmenprogramm bildete ein “Bayerischer Abend” unter Mitwirkung der Feuerwehrkapelle, der Trachtengruppe der Wendelsteinschützen und der Loholzer Buam
Den Bemühungen von Georg Trauer war es zu verdanken, daß 1965 mit einem bayerischen Schützenverein Verbindung aufgenommen werden konnte. Im September weilten 38 Schützen mit ihren Frauen aus Bad Feilnbach für zwei Tage in Ottersweier und begründeten damit die freundschaftlichen Bande. Im September 1966 fand der Gegenbesuch der Hubertusschützen statt. Die Verschwisterung beider Schützenvereine, deren Initiatoren Rudi Braunmüller, Georg Faller (München), Hans Mayer (Feilnbach) und Georg Trauer waren, wurde im September 1967 im Johannesheim in Ottersweier gefeiert. Insgesamt waren 63 Feilnbacher Schützen mit ihren Frauen angereist.
Erstmals hat der Verein 1960 ein Damenschießen durchgeführt. Den sechs beteiligten Damen wurden an der Hubertusfeier schöne Schmuckgegenstände als Anerkennung verliehen.
Seit der Wiedergründung des Vereines wurde stetig auf die Anschaffung einer Vereinsfahne hingearbeitet, sei es durch Aufführung eines Theaterstückes, Preisschießen oder dergleichen. Im Juni 1957 war es dann endlich soweit.
Im Rahmen eines dreitägigen Schützenfestes fand die Fahnenweihe statt. Am Samstagnachmittag verkündeten Böllerschüsse den Beginn des Preisschießens. Festpräsident Bürgermeister Scheer gab den Ehrenschuss ab.
Am Abend zog ein Fackelzug mit sämtlichen örtlichen Vereine zum Festplatz (Sonnenplatz). Am Sonntagmorgen wurde während eines feierlichen Hochamtes in Anwesenheit der örtlichen Vereine von Pfarrer Oswald die Fahnenweihe zelebriert.
Die Fahne selbst wurde laut Protokoll wie folgt beschrieben: “Die Fahne wurde in der Werkstätte der Heidelberger Fahnenfabrik hergestellt und ist wirklich ein Prunkstück.
Auf grünem Samt prangt das Ortswappen, die andere Seite zeigt auf feinster weißer Fahnenseide den Hubertushirsch mit dem Spruch: Im Auge Klarheit, im Herzen Wahrheit. Die Ecken sind mit herrlichem Eichenlaubwerk verziert.”
Die Gratulanten überreichten Fahnenschleifen und Ehrennägel. Die Patenschaft hatte der Schützenverein “Waldheil” aus Baden-Baden übernommen.
Fahnenweihe | Dorfkirche Ottersweier
KK-Schießstand | Leimengrub: Schießbetrieb
KK-Schießstand | Leimengrub
Mitgliedskarte | 1953 :
Mitgliedskarte von Heinrich Hörth. Er wurde an der 100 Jahrsfeier im Jahr 2024 für 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft und Treuer zu den Hubertusschützen geehrt.
Jugendkönig | 1953 (von links) :
Heinrich Hörth (2. Ritter), Gerhard Zimmer (Schützenkönig), Wolfgang Merk (2. Ritter)
Im Jahre 1933 wurde mit dem Bau der Schießanlage im Gewann "Schweineweide" begonnen. Dieser umfasste sechs 50-m-Schießbahnen.
Mit Karl Faller an der Spitze begann 1953 wieder das Vereinsleben im Gasthaus "Engel". Durch die Anschaffung von neuen Luftgewehren kam der Schießbetrieb allmählich wieder in Schwung und schon bald konnten erste sportliche Erfolge erzielt werden. Ebenso wurde die Eintragung ins Vereinsregister beschlossen. Es fanden zudem ein großer Silvesterball mit Preisschießen und Verlosung sowie eine Theateraufführung statt.
AUS DEM PROTOKOLLBUCH | 18.05.1953
"Besonders bewundert wurde aber auch das gerade noch zur Generalversammlung fertiggestellte wertvolle Chronikbuch, welches von Kamerad Josef Spinner in meisterlicher Arbeit und viel Liebe hergestellt wurde. Die Versammlung wurde durch Schallplatteneinlagen, bzw. Magnetefonband von Eugen Falk angenehm umrahmt."
Nach dem Krieg musste man praktisch wieder von null anfangen. Schusswaffen waren verboten, das Schützenhaus gab es nicht mehr und die Besatzungsmacht verhängte ein Wiedergründungsverbot.
Das Verbot wurde erst 1952 aufgehoben.
Der Zweite Weltkrieg unterbrach die positive Entwicklung des Schützenvereins. Die letzte Sitzung vor dem Krieg war am 8. Juni 1939. Der Schützenverein wurde verboten. Das Schützenhaus in Hatzenweier wurde durch Flammen zerstört. Im Zweiten Weltkrieg starben siebzehn Vereinsmitglieder.
Im Jahre 1933 wurde mit dem Bau der Schießanlage im Gewann "Schweineweide" begonnen. Dieser umfasste sechs 50-m-Schießbahnen.
Bundessieger | 1932
Nach doch sehr wechselhaften Anfangsjahren begann ab 1930 ein bemerkenswerter Aufstieg. Mit der Meisterschaft in der B-Klasse erfolgte der Aufstieg in die A-Klasse. Absoluter Höhepunkt war 1932, als die Mannschaft mit Wilhelm Ketterer, Theodor Bauer, Otto Moser, Franz Ketterer und Albert Hug zuerst die Meisterschaft in der A-Klasse erlangte und dann noch das Bundesschießen des mittelbadischen Sportbundes für sich entscheiden konnte.
Erfolge
- Bundessieger des Jahres 1932. Auf dem Bild sind Theodor Bauer, Wilhelm Ketterer (Engelwirt), Otto Moser, Franz Ketterer und Albert Hug und zwei Mitglieder zu sehen.
- Mit 456 Ringen wurde das bisher beste Ergebnis in diesem Wettkampf erzielt. Als äußeres Zeichen ziert heute noch das Diplom, welches Reichspräsident von Hindenburg unterschrieb, das Schützenhaus.
- 1933 erfolgte der Beitritt zum Südwestdeutschen Sportverband Karlsruhe
Im Jahre 1922 wurde in Ottersweier ein Sportverein gegründet, der in vier Unterabteilungen aufgegliedert war. Eine davon war die Schützenabteilung. Doch Differenzen innerhalb der vier Abteilungen führte bald zu einer Loslösung vom Sportverein. So traf man sich am 10. Oktober 1924 im Gasthaus Engel zur ersten Generalversammlung. Als Schießordnung wurde im wesentlichen die Vorgabe des Schützenvereins Kappelrodeck übernommen. Der monatliche Mitgliedsbeitrag wurde auf 50 Pfennige festgelegt, das "Eintrittsgeld" (Aufnahmegebühr) betrug 3 Mark, für damalige Verhältnisse ein sehr großer Obolus.
DIE VORSTANDSCHAFT IM GRÜNDUNGSJAHR
I. Schützenmeister | Willy Henkel |
II. Schützenmeister | Simon Rheinschmitt |
Schriftführer und Kassier | Eugen Fischer |
Schießwart | Karl Butsch |
Beirat | Heinrich Brucker |
Dr. Arweiler |
AUS DEM PROTOKOLLBUCH
| 18.11.1924
"Schützenmeister Henkel berichtete über die Sammlung,
die der Vorstand vornahm. Ergebnis M 256,-. In Vorschlag
wurde von ihm gebracht, für diesen Betrag anzuschaffen:
1 Königskette, 1 Pokal und 1 neues Gewehr."
Was geschah im Gründerjahr | 1924
JANUAR |
Wladimir Iljitsch Lenin erleidet einen Schlaganfall und stirbt im Alter von 54 Jahren in Gorki bei Moskau. |
FEBRUAR |
1. Olympische Winterspiele in Chamonix. |
APRIL |
Adolf Hitler wird im Hochverratsprozeß wegen seines Putschversuchs im November 1923 zu fünf Jahren Festungshaft und zu einer Geldstrafe von 200 Goldmark verurteilt. Die Arbeitlosenzahl ist von 1,5 Mio. (Jahresanfang) auf unter 700.000 gesunken. |
JUNI |
In Detroit, USA, wird das zehnmillionste Auto von Ford zum Preis von 298 Dollar verkauft.Der 1.FC Nürnberg wird Deutscher Fußballmeister. |
JULI |
Die 8. Olympiade der Neuziet findet in Paris statt. Johnny Weissmuller siegt in den Disziplinen 400 m und 100 m Freistil. Der finnische Wunderläufer Paavo Nurmi erringt fünfmal Gold. |
AUGUST |
Die Reichsbank wird wieder Zentralnotenbank und gibt die "Reichsmark" aus. Die Papiermarkwährung wird endgültig aufgehoben.Frankreich lenkt ein und räumt die 1923 besetzten Bezirke Offenburg und Appenweier. |
OKTOBER |
Das Luftschiff LZ 126 landet ohne Zwischenfall in New York. Für die 8150 lange Wegstrecke benötigte das Luftschiff 71 Stunden und 17 Minuten. |
DEZEMBER |
Der Hanomag "Kommißbrot" mit 10 PS und einem Einzylinder-Viertaktmotor mit 499 ccm kommt auf den Markt. Der Preis beträgt 2300 Reichsmark und beinhaltet die üblichen 10% Luxussteuer.Nach nur sechsmonatiger Haft wird Adolf Hitler aus der Haft in Landsberg am Lech entlassen. |
ALLGEMEINES |
Im Deutschen Reich sind 200.000 PKW und LKW sowie 100.000 Motorräder zugelassen.Bürgermeister von Ottersweier ist Bernhard Lorenz (Amtszeit von 1920-1933).Die Verkehrsdichte zwischen Ottersweier und Bühl beträgt 435 PKW und etwa 100 Gespanne pro Tag.Die Deutschen verfügen nach der 1923 eingeführten Rentenmark (Rechnungsgrundlage Goldmark, Umtauschkurs: eins zu einer Billion) nur über eine geringe Kaufkraft.Die Arbeitszeit für Beamte wird auf 54 Stunden pro Woche festgesetzt. Die Arbeiter in der Eisen- und Stahlindustrie haben eine Wochenarbeitszeit von 59 Stunden, Schwerarbeiter arbeiten 54 Stunden. |
Im Jahr 1922 wurde in Ottersweier ein Sportverein gegründet, der in vier Abteilungen unterteilt war. Die Schützenabteilung war eine davon. Differenzen innerhalb der vier Abteilungen führten zu einer Trennung der Schützenabteilung vom Sportverein.